"Bleib gesund, iss ordentlich!" Eine Weisheit, welche mich nicht nur jeden Morgen zum Frühstück bewegt, nein, sie scheint deutlich mehr zu sein. Eben auf dem alltäglich obligatorischen und ersten Weg überhaubt, dem zum Kühlschrank, bremste mich diesen Morgen das Auge in unmittelbarer Nähe zum getrockneten Equipment und Regenkondom, welche bei der gestrigen Rückfahrt nur ein gaaaanz klein wenig Nässe erfahren mussten. Ein Blick, ein Gedankenstrom: Oh, welch Erleuchtung, ich war Jäger und Sammler! Und nicht jede Sichtbehinderung und jedes neue Pigment trocknen ab!



Erstaunlich, denn es zeigt wieder mal, daß selbst Motorrad fahren im Regen, ein ostafrikanisches Kochbuch und ein klein wenig Kreativität im Kampf ums Überleben bereits genug liefern würden, um das Knurren des Magens zu unterdrücken.
Für einen schmackhaften und proteinreichen Kungu-Kuchen nehmen Sie einfach alle zerdrückten Fliegen, Mücken, usw. von Koffer, Kombi, Helm und Windschild, kneten hieraus einen Teig und backen diesen ansschließend in Bananenblättern. Hm, lecker, da freut sich die ganze Familie drauf! Und wer nicht so lang drauf warten kann, nimmt einfach die knusprigen vom Scheinwerfer als Vorspeise!

Wohl bekomms' !

Die Salzkartoffel klatscht Beifall, der verliebte Koch hats gerichtet. Doch "Recycling" ist das neue Stichwort, im hohen Bogen fliegt sie folglich gen Fußweg und Straße, ein Eingreifen der Physik verteilt auch das Salzwasser großflächig, sodaß im Falle eines erneuten Wintereinbruchs auch kein einziger Mensch dem Risiko eines Sturzes ausgesetzt sein wird. Doch es gibt eben neben den Jägern auch noch die Sammler.....

Genau so oder wenigstens so ähnlich könnte die Vorgeschichte des Patienten "Antriebskettenspanner" lauten, welcher über starke Schwergängigkeit klagt. Einer akuten Salzverkrustung nach hatte dieser schließlich kurzerhand den Dienstantritt verweigert und wurde folgerichtig dem Vorsprechen beim Betriebsarzt bedingt vom Kollektiv "F650 GS" getrennt.

Diagnose: Salz im Bein

Eine vollständige Genesung ist anzunehmen. Behandlungskosten unterhalb des Preisniveaus eines gemeinen Döners sind vom Halter selbst zu tragen.

Mit freundlichen Grüßen,

Team Regeneration,
Abteilung WD40/Flex

Hab ich schon erwähnt? Die erste Fahrt mit Koffern erwies sich als äußerst unspektakulär. Zumindest für den Fahrer selbst. Lediglich das ruhige Gewissen, zukünftig den halben Hausstand in diesen schicken Boxen transportieren zu können, ließe hier die ganze Situation zu einer Art Push-Up-BH der Story werden. Schön anzusehen, aber reicht dann meist doch nich für mehr als ein breites Grinsen.

Da kommt ja schnell der Vorwurf der Langeweile auf; böse Zungen behaupten gar, dies könne aber auch einfach nur an BMW liegen. Mitnichten, entgegne ich euch! Hier funktioniert eben einfach mal alles so, wie es soll, gänzlich ohne ein "suboptimal".

Nach knapp 2000km, welche onroad, als auch offraod, hier sogar in charmanter Begleitung, zur vollsten Befriedigung absolviert wurden, freut sich Kollege Spießer so gesehen richtig ins Fäustchen und kann positiv gestimmt sein, nicht so schnell von Überlebenskampf auf abgelegenen Staatsstraßen und Feldwegen, der Nahrungssuche in Stadtparks oder gar der verzweifelten Suche nach passenden Torx-Drehern berichten zu müssen.

Andererseits könnte dennoch ein wenig Vorbereitung auf Eventualitäten ganz gut tun...Die Outdoor- und Survival-Abteilung - hätten wir da was im Bereich des machbaren? ...

Heute im Test: Packeseltaschen für beide Hände

Wer kennt das nicht - ein Paar Socken am Körper, sowie ein Wechselslip soll vermutlich nicht für die nächste Woche ausreichen, doch angesichts einer bevorstehenden Standortverlegung und der rohen Vermutung, daß neben der gesellschaftlichen Akzeptanz von Hygiene unter Umständen auch auf Zivilisation getroffen werden könnte, erfordert es umgehend an Gepäckvolumen; und zwar reichlich! Genau aus diesem Grund testen wir gängige Eseltaschen hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für Motorradfahrer.

1. Modell Flaggschiff - "Sport"

Der Reise-Allrounder besticht durch seinen Mammut-tauglichen Lagerplatz. Ob Wocheneinkauf, dritter Schlüpfer oder die Urlaubsfreundin; hier findet alles seinen Platz.
Trendsicher in auffälliger Farbe bewegt er sich bei ausgezogenem Griff notfalls auch mit konstantem Abstand hinter einem her. Seine Ingenieure legten daneben auch hinsichtlich des Fahrwerks großen Wert auf Sportlichkeit. Mit fingerbreitem Negativsturz auf die zweizolligen Slickreifen dürfte auch der Run auf letzte Zehntel vor Terminal und Hofeinfahrt ein leichter sein. Noch nie wurde selbst beim Kleiderschrank umfahren so gegrinst.



Leider bleibt dieser jedoch wohl nur Goldwing-Fahrern vorbehalten, mindestens aber Besitzern übergroßer Gepäckträger, denn mangels Bauartgenehmigung darf dieser Exot nicht von Anhängerkupplung oder linker Hand bei Automatikkupplung im motorisierten öffentlichen Straßenverkehr gezogen werden.

2. Modell Alukoffer

Im angebrachten Zustand weitaus stabiler, als auch aerodynamischer kommen die Alukoffer daher. Einen Hauch von Fernreise und wasserdichtem Abenteuer verspricht das Antlitz, während das Fassungsvermögen auch zu einer zusätzlichen Dose Ravioli nicht "Nein!" sagen wird. Verzurrösen und optional erhältlicher Dreitagebart sorgen in der Praxis gewiss für den Status "pussymagnet".



A propos Magnet - hier wird idiotensicher am Trägersystem verschraubt.

Fazit: Klotzen, nich kleckern! Und genau deswegen die Alukoffer! Ob nun als Stuhl, Tisch, Motorradbock oder ganz konventionell als Gepäckstück; dieser Kandidat stellt sich nahezu allen Aufgaben! Selbst Kartoffelbrei von der Vorjahrestour wird man von diesem Multitalent wieder runterbekommen!

Bleibt nur noch die Frage, wie sie sich im Praxistest am fahrenden Objekt schlagen. Mehr dazu, wenn es wieder heißt: "Ich packe meinen Koffer und nehme mit... - der_Hanni on tour".

...träumt ein jeder Endurist, ganz ohne Zweifel. Und so manch einer träumt nicht nur davon, nein, erlebt dies sogar. Ich hab da die letzten Tage, welche ja gar wunderbar von einem Bombenwetter geprägt waren, einfach mal ganz spontan der Handkante nach mitgemacht, mich mit der neuen GS beschnuppert, den Tank nach besten Wissen und Gewissen leer gefahren und festgestellt: Mist, ich kann ja noch gar nicht Offroad fahren....

Nur wie sich von Stadt-Abenteurern abheben und ein dreckverkrustetes Gesicht auf natürliche Art und Weise installieren?! Bei den wirklich harten Kerlen auf abgesperrtem Gelände? Wohl eher nicht, denn im Gegensatz zu entsprechenden Gebirgskriegern sind Offroad-Anfänger mit einer GS unterm Hintern auf einer Motocrossstrecke absolut fehl am Platz, und wenn nicht ganz fehl, dann wenigstens äußerst belächelt, weshalb für mich nur ein Ausweichen auf öffentlich befahrbare Pfade in Frage kommt.
Doch wie alles im Leben, was abseits der normalen Laufspur abgeht, sind ebenso öffentlich befahrbare Feldwege mehr als mager, und lediglich der Tankwart freut sich zunächst über mein unurbanes Streckenerkundungsprogramm wirklich ins Fäustchen.

Und wo bleibt nun die Lösung? Gute Frage, ich hab (noch) keine wirkliche, aber ich seh wenigstens schon mal gefährlich aus...

"Gute Frage!", lobe ich mich gedanklich selbst und versuche durch geschicktes Drehen des kleinen Zahlscheins in meiner Hand doch noch irgendwie auf dessen Rückseite einen Gutschein, oder wenigstens die entsprechenden Payback-Punkte hinzuschütteln. Vergeblich! Es wird einfach nichts! So ein Mist aber auch!

"Was suchen Sie denn?", tönt es von der anderen Seite des Schalters. Ich befinde mich auf der KFZ-Zulassungsstelle und lasse soeben mein neues Motorrad zu. Sichtlich von meiner apathischen Art und Weise genervt, zittert der Sachbearbeiterin bereits das Augenlid.
"Ist das wirklich schon alles, so für 50 Euro?!? Da hab ich jetzt, selbst heut als Mann und insbesondere nach 20 MInuten schon etwas mehr erwartet...".

Mit ihrem darauf folgenden Gesichtsausdruck verdunkelte sich die Welt, es zog peitschender Sturm auf, bedrohliche Musik donnerte einher, die gefühlte Temperatur sank rapide ab, gewiss sollte mich dies erfrieren lassen; welch ein Glück, daß ich eine Mütze auf hatte! Das hätte nach Hinten losgehen können!
Doch wenigstens ein wenig Clown gabs bei ihr wohl doch zum Frühstück: "Rosen gibts draußen - ohne Rabatt!".
"Na endlich,...", denke ich, flüchte aber erstmal in die sichere Zone vor den Kassenautomat. Zahlende Kunden werden frühestens nach Abbuchung erlegt. "Aber wenn das ein verkappter Flirt werden sollte, dann muss ich ja ne ziemlich geile Type sein!" Befriedigung machte sich breit. Die Rosen waren ausverkauft.

Ja, es ist wahr - er hat sich so langsam wieder gefangen. Aber mal ehrlich, es war ja gewiss auch kein Geschehen, was man mal so eben jeden Tag erleben darf. Hach, nein, ganz im Gegenteil! Ein unheimlich aufregender Tag, dieser 3.3.2010!

Es begab sich zu früher Stund, einer wirklich frühen Stund, wenn ich das als Student mal so behaupten darf, als daß meine Wenigkeit aus dem Bett fiel, wobei fallen das falsche Wort ist, denn wirklich gut schlafen konnte ich ohnehin nicht, mir war selbst bis zum Mittag vor Aufregung regelrecht schlecht, weshalb ich mich zutreffenderweise gern eher mit den Worten Charley Boormans' aus "Long way down" beschreiben wöllte: "Er glich jetzt nicht mehr so sehr einem Hund mit zwei Schwänzen als einer Katze auf dem heißen Blechdach." Und in selber Manier ging es mit meinem guten Kumpel Marco nach einem Frühstück "medium" per Viva la Corsa gen Regensburg.

350km und gefühlt, wie gemessene 3 Stunden später, einer kurzen Pause beim großen M und anschließendem Einparkvorgang war es nun also so weit - die Besichtigung der kleinen zarten BMW. Sie stand in einer Tiefgarage, dunkel stehend, selbstredend, weshalb die Beförderung der Schönheit in Tageslichtnähe anstehen sollte. Doch bevor ich gentlemanlike auch nur hätte anbieten können, die Maschine zu bewegen ... schon mal ne hochschwangere Frau auf ein Motorrad springen und mit Volldampf die Auffahrt hochdonnern sehen?! Also ich nun wirklich noch nicht! ROCKNROLL!

Danach? Naja, ein paar Runden um das Motorrad herum, eine auf "ihr" und es war geschehen, der Deal neben dem Bike per Handschlag besiegelt, der_Hanni sollte wieder Biker sein. Und das ist er nun in der Tat! Die Rückfahrt war einfach unbeschreiblich!! Wie schnell ist man doch wieder in seinem Element, genießt die Nähe zur Reise, auch wenn es zugegebenermaßen richtig kalt war und die dünnen Lenkergriffe erstmal nur für Handkrämpfe sorgten, doch der bei 2°C herrschende Sonnenschein mit dieser wunderbaren Aussicht und blauem Himmel, dem um die Nase pfeifenden Wind und einem sanften, aber bestimmten Bollern unterm Hintern, was gibt es denn da Besseres?! Obwohl sich doch von Hin- zu Rückfahrt nichts umher geändert hatte, so war es ein Gefühl tiefster Befriedigung über die Hügel zu gleiten, dem Horizont entgegen, selbst die Abgase, auch wenn es "nur" ne Runde über die Autobahn war, einfach alles schien so intensiver und angenehm eindringlich. Einfach nur unbeschreiblich!



Meinen Corsa, den fuhr freundlicherweise mein Kumpel Marco zurück, und das, obwohl es ein Diesel ist! Genau in solchen Momenten merkt man doch erst so richtig und noch viel mehr als normalerweise, wie wertvoll ein aufrichtiger und aufopfernder Freund ist! Hat schon Urlaub und gurkt mit dir bis ins tiefste Bayern, nur damit man selbst ein breites Grinsen aufs Gesicht geschnitten bekommt. An dieser Stelle: Danke! Vielen herzlichen Dank!

...und in Abwesenheit einen Gruß an Frau Dr. S. aus R. ;-)

ROCKNROLL! OLE! HIHIHIHIHI.......Ach was auch immer, nur ein Bild, ganz schnell per Upload, ich muss eh erstmal auftauen und mich beruhigen! Ich könnte die ganze Welt umarmen!!!!!! ICH BIN WIEDER BIKER!!!!!!!! YEAH!!!!!!